Songpan und Jiuzhaigou
Naturwunder in Sichuans Norden
05.08.2016 - 09.08.2016
28 °C
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Sichuan and Hongkong
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Songpan und Huanglong-Park
Für unseren zweiten Aufenthalt in Chengdu haben wir uns ein neues Guesthouse ausgesucht, dessen Name "Mrs. Panda" zum Glück nicht so exzessiv ausgelebt wird wie im Teddybear Hotel. Trotzdem, Chengdus Maskottchen begegnet einem auf Schritt und Tritt. Nach einem stärkenden Abendessen, ein paar Drinks (dank einer unschlagbaren Happy-Hour) und einer erholsamen Nacht geht es am nächsten Tag in den Norden in die Stadt Songpan, die uns als Ausgangspunkt für einen Ausflug in den nahe gelegen Nationalpark Huanglong dienen wird.
Die frühere Handelsstadt Songpan - Tee, Vieh und vor allem Pferde waren die wichtigsten Handelsgüter - ist heute eine Touristenattraktion für sich. Die Altstadt wurde massiv aufgemöbelt und nachgebaut und bietet heute eine Vielzahl Teehäuser, Souvenirläden, Cafés und Heilmittelläden. In denen werden Kräuter, Pilze und tierische Produkte aller Art angeboten. Ganz hoch im Kurs stehen luftgetrocknete Yakprodukte, die wohl nicht nur rein kulinarischen Zwecken dienen. Gewisse Stücke dürften wohl zur Stärkung der Manneskraft konsumiert werden ... Abends zieren hunderte bunte Lampions und Lichtskulpturen den historischen Stadtkern.
Rechts unten: Die Bremer Stadtmusikanten auf Chinesisch - Elefant, Affe, Ziege und Taube.
Unser eigentliches Ziel ist der Nationalpark und UNESCO-Welterbe Huanglong. Er liegt auf über 3000 m.ü.M. und ist vorallem berühmt wegen seiner unzähligen Sinterterrassen. Obwohl wir sehr, sehr früh aus den Federn kriechen, ist unser Gedanke bei Ankunft "die ersten werden die letzten sein". Hunderte chinesische Touristen, welche die Tourbusse en masse ausspucken, haben den Ticketschalter bereits gestürmt, so dass wir uns wieder in Geduld üben müssen. Alles in allem sind wir aber in vernünftiger Zeit im Park und machen uns auf einen rund vierstündigen Spaziergang.
Manchmal sind wir uns gar nicht sicher, was oder wer hier die Attraktion ist: die bezaubernden Kalkbecken, in denen das Wasser in verschiedenen Blau- und Türkistönen schimmert, oder die wenigen westlichen Touristen, die sich hierhin verirrt haben. Nicht, dass es uns stören würde, aber man kommt sich schon ein wenig komisch vor, wenn man trotz dieses Naturschauspiels so viele Blicke auf sich zieht.
Morgenstimmung auf der Hinfahrt. Der Nebel lichtet sich langsam über der Berglandschaft.
Juizhaigou-Nationalpark
Für die zweite grosse Sehenswürdigkeit in der Region, den Juizhai-Gou-Nationalpark, verlassen wir Songpan und lassen uns in der Nähe des Parks nieder. von hier wird auch unser Rückflug nach Chengdu wegführen. Dieser Nationalpark gilt als eine der prachtvollsten Naturlandschaften Chinas und ist als UNESCO-Welterbe eingestuft. Auf über 700 Quadratkilometern liegen etwa 100 märchenhafte Seen zu Füssen der umliegenden Berge. Unzählige Bäche und Wasserfälle verbinden die Seen untereinander, die sich wie eine Perlenkette durch die Schluchten aneinanderreihen. Rund 1 Million chinesische Touristen besuchen den Park jedes Jahr. Das Touristenaufkommen nimmt hier fast unbeschreibliche Ausmasse an - Zürifäscht meets Streetparade!
Zuerst steht man beim Ticketschalter an ...
... dann beim Eingang zum Park.
Aber nach rund drei Stunden (zwischenzeitlich fiel noch das Ticketing-System aus) und einer Fahrt mit dem Shuttlebus kann's losgehen. Über 100 km Wanderwege führen durch die Schluchten des Parks, davon bewältigen wir rund 30 km in eineinhalb Tagen. Das Gedränge auf den Wegen und Bretterstegen ist manchmal so dicht, dass es nur im Gänsemarsch vorwärts geht.
Der Weg ist das Ziel.
Foto-Shootings im Märchenwald scheinen beliebt zu sein.
"Rhinoceros Lake"
"Long lake"
"Colorful pond"
Einer der sehenswertesten Wasserfälle im Park und seine Bewunderer.
Das haben wir uns verdient!
Posted by b.visser 07:44 Archived in China Tagged songpan huanglong jiuzhaigou_national_park chuanzhusi Comments (1)